„Ja, da mache ich mit“, dachte ich sofort als ich von der Liebesparade las, zu der Steffi von der Werbewerkelei aufrief.

Bald ist Valentinstag. Zeit für einen Liebesbrief der besonderen Art. Meine lieben Worte gelten dieses Jahr einem wichtigen Teil meines Lebens: dem Singen. Dieser Blogpost ist für mein Singen und alle, die auch ihr Singen lieben.

Du bist eng mit meiner Freude verknüpft.

„Liebes Singen,

es ist krass, wie lange du schon da bist. Ich hab dich mit der Muttermilch aufgesogen. Auch wenn meine Mutter nicht singen kann: irgendwas hat gemacht, dass ich dich habe.

Du bist eng mit meiner Freude verknüpft, mit Rumhüpfen und Tanzen. Ich bin mit dir gewachsen und gestolpert. Du warst manchmal größer als ich und manchmal hab ich dich an den Ohren gepackt und verdammt. Doch zu verzeihst mir das, immer wieder. Danke Dir so sehr.

Du bist so wie du bist.

Du belohnst mich, wenn ich dich machen lasse. Du belohnst mich mit schönem Klang, befreiten Melodien, eingängien Patterns. Du erlaubst dir einfach zu sein. Ich bewundere dich. Du beschwichtigst meinen Kopf und klickst mein Herz an.

Wenn du auf andere Stimmen triffst, freust du dich, wie sich der Zusammenklang anhört. Bei „Hessen Vokal“ im Jazzchor bei Uwe Henkhaus oder wenn du mit Kai von „Tanja und Kai“ im zweistimmigen Klang aufgingst, hast du genauso viel Spaß wie wenn ich alleine auf der Bühne bin.

Konkurrenz ist dir fremd.

Wenn es darum ging mich zu zeigen, hatte ich mit einem großen Gefühl von „Nichtgenug“-Sein zu tun. Ich blickte auf die anderen Musiker:innen als meine Konkurrenz. War das meine Entschuldigung, dich dem Publikum zu verweigern?

Mit 23 Jahren war ich voller Angst, ich kann mit den anderen nicht mithalten und bin nicht gut genug. Wenn ich auf einer Open Stage mit meinen Songs auftrat, war es mir wichtig, einen besonderen Eindruck zu hinterlassen. In einer anderen Künstlerin, die auch am Klavier performte, sah ich Konkurrenz. Ich spürte Stiche in meinem Bauch. Ich dachte: „Ist die besser als ich?“

Ich war so auf mich fokussiert und darauf, dass ich selber eine herausragende Performance ablieferte, dass ich nicht mitbekam, wie aufgeregt die anderen waren und wie sehr sie auch dachten, vielleicht nicht gut genug zu sein. Dir war das alles egal. Du wolltest einfach sein, du liebes Singen. Konkurrenz ist dir fremd.

Du willst dich zeigen. Du gehörst allen.

Ich hab dich als mein Besitz begriffen und du wolltest hinaus und dich verbinden.

Ich hoffe, es ist nicht zu spät, aber ich habe es jetzt verstanden. Du willst wahrgenommen werden, erfasst und gehört. Du gehst gerne unter die Menschen, du willst regelrecht zu ihnen fliegen, dich mitteilen, in Herzen aufgehen.

Danke, liebes Singen, ich weiß es jetzt. Du gehörst mir nicht allein, du gehörst allen, die dich hören.

Du bist präsent und kommst von Herzen.

Ich mochte auf der Bühne den Klamauk mehr als das Ernste, aber wenn ich zuhause den Impuls verspürte, Lieder zu schreiben, war ich eher traurig. So waren die Songs, die ich auf der Bühne zur Verfügung hatte, auch traurig und ich hatte ein schlechtes Gewissen. Ich dachte, es sei unfair so tragisch daher zu singen, wo doch die Stimmung so gut war.

Ich sah mich von oben performen und war halb gar nicht da, doch du, du warst trotzdem da. Du warst präsent.

Mein Herz tanzt so, wenn ich daran denke, wie nachsichtig du mit mir warst. Wenn ich dich verstellt habe, um lustig zu sein, hast du mich machen lassen. Wenn ich dich seltsam eingesetzt habe um besonders zu klingen, hast du einfach abgewartet. Du wusstest, dass ich Zeit brauche, um zu verstehen, um was es dir eigentlich geht: Darum von Herzen zu kommen.

Du bist immer da.

Liebes Singen, du bist so authentisch und warm. Du durchströmst den Raum. Du bist mir heilig und umwirbst jeden Klang. Du bist ein Kenner der Teilchen. Du weißt, wie Ohrmuscheln gewunden sind. Du rutscht in sie hinein wie meine Nichte Karla die Spielplatz-Rutsche runter. Immer und immer wieder. Du wirst nie müde und das schätze ich an dir.

Mensch, was haben wir schon alles erlebt in dieser Welt von Inspiration und Schwingung. Ich bin immer noch geflasht, wenn ich daran denke, wie du mir gezeigt hast, wie der „Karla„-Song klingt. Du hast den Moment meiner tiefen Berührung genutzt, als die frohe Botschaft zu mir kam: Sie ist da und sie ist gesund: Karla. Du hast sofort erkannt, wie viel es mir bedeutet, jetzt Tante zu sein. Ich sank auf den Boden vor meine Couch und starrte auf das Handy mit den Informationen, wie viel die Kleine wiegt und dass es ihr gut geht.

Ich bin so dankbar, dass du genau dann, wenn mich Liebe und Traurigkeit, Freude und Trübsinn berühren, da bist, um mich zu umfangen. Du bist meine Kreatrix, meine Geliebte.

Liebes Singen, du bist mein Vorbild. Ich verspreche dir, ich gebe dir den Raum dich zu zeigen. Ich gebe dir Bühnen, auf denen du strahlen kannst und in die Ohrmuscheln und Herzen eines Publikums gelangst, deines Publikums, unseres Publikums.

Danke, dass du da bist und danke, dass du zu mir hältst, trotz aller schwachen Momente.

Ich liebe Dich.

Deine Tanja“

Liebe Sängerin,

Auch dein Singen ist immer da und will von Herzen kommen. Konkurrenz ist ihm fremd. Es will sich zeigen und gehört werden.

In meiner 4-Wochen Community „Bring deine Songs auf die Bühne“ (20. Feburar – 19. März 2023) verlässt du deine Komfortzone und schreibst einen Song.

Diese erste Runde des Kurses ist kostenfrei.

Du bist herzlich willkommen!

Melde dich, wenn du Fragen hast unter tanja_zilg@web.de oder als Kommentar unter diesem Beitrag.

Ich freue mich auf dich,

deine Tanja

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