Mein Juni war wie eine Szene, die gerade erst geschnitten wird – voller Überraschungen, Wendungen und spannenden Momenten. Ich war wieder am Schneidetisch, und da ist etwas passiert: das Leben und der Filmschnitt haben begonnen, seltsam zu tanzen und sich zu vermischen. Es wurde ein Monat der hohen Entscheidungsfrequenz, des Experimentierens und des Lernens. Und ich hatte einen Platten.

Die Bühne: Mein Schnitttisch. Die Hauptdarsteller: Meine Intuition und ein Haufen Szenen, die darauf warten, geschnitten zu werden. Hinzu kommt eine Reise in die Tiefen der Spiritualität und eine unerwartete Bewertung, die mich erstmal aus dem Konzept gebracht hat.

Viel Spaß beim Lesen.

Ich schneide wieder: Dinge, die nur der Filmschnitt mir zeigen kann

Ich schneide wieder und das ist ein Segen. Seit 7. Juni gehe ich ein und aus bei D-Facto Motion in Moabit. Dort habe ich ein Büro mit Spree-Blick und schwitze am PC, während ich Kommissaren zusehe, wie sie Mordfälle lösen und Verdächtigen nicht glaube, dass sie nichts damit zu tun haben.

Filmklappe
Eine Detail-Klappe der WaPo Berlin. Ist sie nicht süß?

Mit Elan gehe ich durch die labyrinthische Firma und mache mir Kaffee. Wenn ich an meinem Schnittrechner sitze und in der Schnittsoftware Avid Media Composer Szenen schneide, habe ich eine erhöhte Entscheidungsfrequenz. Alles geht zack zack zack, weil Zögern würde Zeit kosten. Ich experimentiere und lasse mich leiten, von meiner Intuition.

Was getan werden muss, um einen Film zu schneiden, ist, wie ich von meinem Umfeld gelernt habe, nicht unbedingt klar, deswegen bemühe ich mich, euch mit auf die Reise zu nehmen.

Im Schnitt setze ich das Drehmaterial vom Set so zusammen, dass ein rhythmisch und inhaltlich dramaturgisches Werk entsteht, sowohl im Kleinen, der Szene und den Momenten, als auch im ganzen Film. Ich bin Dienerin der Story und hole das Maximum an Authentizität, Spannung, Spiel und Spaß aus den Takes.

Eine Szene besteht aus mehreren Durchläufen. Jeder Blickwinkel wird in einem oder mehreren Takes gedreht und liegt mir dann mit mehr oder weniger Anmerkungen vor. Ich sichte das Material, sortiere es und fühle es. Dann setze ich es zusammen und irgendwie, funktioniert das immer.

Der Blick aus meinem Bürofenster:

Was ich nun gelernt habe in den paar Wochen, die ich zurück am Schneidetisch bin, ist, dass das, was ich dort mache, ganz klar eine Parabel für das ganze Leben ist. Und vor allem Online-Aktivitäten, die ich in den letzten sieben Monaten gelebt habe, erscheinen in klarem Licht.

In meinem Schnittalltag landen täglich einzelne Drehtage auf meinem Tisch. An einem Drehtag werden aus den vier Folgen Wapo Berlin kreuz und quer die Szenennummern gedreht. Szenen, die an einem Drehort gespielt werden, werden zusammen „abgefrühstückt“, d.h. z.B.

Drehort Anwesen des Verdächtigen Günther (Namen geändert)

Szene 8 „Erste Befragung“

Szene 23 „Zweiter Besuch, mit Verdacht und der Bitte, mit aufs Revier zu kommen“

Szene 57 „Die Beweise erhärten sich und in einem Showdown wird Günthers Sohn gerettet und Günthers Frau war’s“

Ich weiß nicht, ob ihrs gemerkt habt, aber ich hab mir das gerade komplett ausgedacht. Eigentlich müsst ihr nur wissen, dass ich nicht von Szene 1 – 60 chronologisch arbeite. Und genauso ist auch das Leben. Manche Dinge sind nacheinander, ja. Aber erst in der Gesamtschau, wenn sich alles zusammengepuzzlt hat, ergibt sich ein Bild. Und wenn ich Szene 13 erhalte, aber drum herum noch keine Szenen habe, kann ich nur im Sinne von Szene 13 handeln, wohlwissend, dass Szene 13 sich nochmal komplett wandeln kann, wenn Szene 12 und 14 da sind. Dann werden neue Perspektiven eröffnet, die einen neuen Fluss rein bringen.

Die Timeline von Folge 34 Szene 41

So ist es auch, wenn wir vor einzelnen Entscheidungen im Leben stehen. Wir können den Teilbereich sehen, der schon da ist, aber das, was uns erwartet, wenn wir das drum herum kennen, das ermöglicht uns Wachstum und Einsicht.

Ich finde es so geil zu sehen, wie sich Entscheidungen im Leben allmählich zu einem verschwungenen Weg malen. Die Klarheit im Nachhinein ist immer so verblüffend, finde ich. Und du?

Ich merke, ich könnte noch mehr schreiben. Ich habe nämlich abgesehen von dem chronologischen Aspekt des Filmschnittes noch mehrere Einsichen gehabt. Zum Beispiel dass ich eine enorme Entscheidungsfrequenz im Schnitt habe. Ich darf in jeder Szene entscheiden: Wie schneide ich das jetzt? Meine Intuition leitet mich und führt mich häufig an einen Ort, wo mehrere Möglichkeiten stecken und wenn ich Möglichkeit 1 an Stelle 4 nehme, ändert sich Stelle 5 und etwas, das ich dort eingesetzt habe, muss nun anders sein.

Heureka, meine Pferde rennen jetzt mit mir durch. Ihr müsst nur wissen: Ich entscheide viel. Und da ich viel entscheide und meine Frequenz da hoch ist, lernt mein System Entscheidungen leichthin zu nehmen und so bin ich nun auch in meinen Online-Aktivitäten mehr schwupp die wupp.

Erkenntnis im Juni: Entscheidungen fällen ist der Schlüssel für ein erfülltes Leben.

Laura Malina Seiler: Ich bin eine ihrer 1000 Spiritual Live Coaches

Apropos Erfüllung.

2021, ich zeige mich das erste Mal in Instagram und suche nach Anschluss. Ich klicke mich durch spirituelle Hashtags und finde spontan eine Community und eine Kakao-Zeremonie. Als es nach einer Meditation darum geht, zu teilen, was mein innigster Wunsch ist, sage ich: „Ich wünsch mir, dass sich eine Freundin wieder bei mir meldet und wir wieder zueinander finden.“

Und da erfahre ich, was Manifestationen sind. Allein das Wort ist mir schon selten begegnet und ich hatte keine Ahnung. „Du sagst: Meine Freundin meldet sich wieder bei mir und wir finden wieder zueinander“, sagt Franzi von @herzen.beruehren. Und den hauchfeine Unterschied verstand ich erst später.

Franzi gründete mit Linsi (@jennifer.linsdorf) die Light & Soul Sisters und für ca. ein halbes Jahr fand sich ein Kreis von 30 Frauen, die Neu- und Vollmonde zusammen verbrachten, manifestierten, meditierten, lachten, sangen, tanzen. Einmal trafen wir uns sogar im Reallife im Extertal, an einer Mühle, und frönten dem Leben, frönten der Natur und der Kraft von Frauenkreisen.

Warum ich das erzähle? Weil dieser Frauenkreis mein erster Touch Point mit Laura Malina Seiler war, denn einige dieser Frauen hatten die RUSU gemacht. Die Rise Up And Shine University. Sie hatten sich mit Laura auf die Reise begegeben, herauszufinden, wie sie ihr Licht in die Welt bringen können, wie sie die sein können, die sie eh sind. Diese Energie umfing mich. Und obwohl ich viel von Laura mitbekam, begann ich erst vor ein paar Monaten ihren Podcast zu hören. Sie rief mich erst jetzt. Und ich glaube, aus gutem Grund.

Denn Laura bildet das erst Mal zum Spiritual Life Coach aus und seit ich in ihrer Warteliste war, freute ich mich über jede neue Information, die aus ihrer Wirkstätte in mein Postfach flatterte. Als der ultimative Infoabend war, ging mein Fast-Action-Taker Lodern im Bauch an und ich buchte mir noch am selben Abend die Ausbildung.

Schneller als die Winde tragen, bin ich geflogen in ein Abenteuer und es beginnt im Oktober. Ich spüre, wie all die Tools, die ich ein Jahr von Nadine Kühn in der Selbsterfahrung gelernt habe, nun eine neue Tiefe kriegen werden und wie ich die Songwriting-Reisen zu eigenen Songs, eigenen Klängen, eigenen Melodie-Quellen, erweitern werde. Ich mach das für mich und ich mach das für alle Teilnehmerinnen meiner zukünftigen Songschreib- und musikalisch Leb-Kurse.

Wir sind in dieser Welt um zu singen und zu klingen. Nicht nur ich und die Menschen, die sich Musiker:innen nennen. Auch alle, die in der Badewanne ihre Lieblingslieder schmettern oder die andere bewundern, dass sie so kreativ ihr Ding machen. Wir sind alle kreativ.

Was diesen Juni mit mir passiert ist? Ich spüre die Vibration.

Im Oktober geht die Ausbildung los.

Speaker Star: Meine Learnings aus einer ungefragten Bewertung

Im Juni ist auch etwas passiert, das mich verblüfft hat. Ich habe eine Bewertung erhalten. Ich dachte bei allem Unperfekt-Sein nicht, dass meine „Leistung“ derart schlecht bewertet würde, denn was ich gemacht habe, empfand ich als wertvoll, leidenschaftlich und mutig.

Ich habe an einem Wettbewerb teilgenommen. Ich wollte erst schreiben „Ich habe mich einem Wettbewerb gestellt“, aber das war es nicht. Ich habe teilgenommen. Es war, wie ihr vielleicht mitgekriegt habt, wenn ihr mir auf Instagram folgt oder meinen Blog schonmal gelesen habt, ein Speaker-Wettbewerb. Ich habe eine zweiminütige Rede zum Thema Soul Glow eingereicht und hatte die spontane Message „Im Einfach Machen liegt die Magie. Mach einfach wie damals als Kind.“

Mein Journal liegt immer bereit.

Wie über 300 andere Menschen gab ich mich hin und erhielt eine Bewertung. Sie war sehr schlecht, ja sogar ein aus Schulsicht „mangelhaft“. Mangelhaft für sowohl Inhalt als auch Stimme und Körpersprache. Erst schob ich diese Bewertung beiseite und sagte: Ist mir doch egal. Dann schaute ich mir genauer an, was mit mir körperlich passierte. Mein Eishunger wuchs ein bisschen. Ich erinnerte mich an meine Schulzeit, in der ich Aufgabenstellungen nicht im Sinne der guten Note beantwortete.

Ich fragte mich zunächst, warum muss der Wettbewerb mich überhaupt bewerten? Es reicht doch, wenn ich weiß, dass ich nicht in die Top 20 gevotet bin. Und erst einen Moment später erkannte ich, was für eine Kraft in dieser Erfahrung lag. Denn ich erkannte, wie geil es ist, ein wertungsfreies Leben zu führen. Ich bin nicht mehr in der Schule. Mein Seelenheil ist nicht mehr davon abhängig, wie andere denken, dass ich gut funktioniere. Ich kann meine Kreativität ausleben und die unperfekten Dinge auf den Weg bringen. So etwas wie mein Angebot „Dein erster Song in 10 Tagen“ darf auf den ersten Designerblick unschick aussehen, aber der Inhalt knallt. Und es geht darum, dir einen Weg zu weisen, wie du deinen ersten Song frei von Wertung und Perfektion, rein durch Intuition schreiben kannst. Und ob dieses Kriterium für dich erfüllt ist, weißt du, wenn du dir das PDF runtergeladen und den Prozess ausgetestet hast. Deine individuelle Erfahrung wird einmalig sein. Unabhängig einer Note.

Zurück zur Bewertungssituation. Mein biggest learning war, dass ich es liebe außerhalb jeder Wertung zu stehen. Ich liebe es zu spüren und zu kreieren, unperfekt zu sein, vorzupreschen und zu lernen. In jedem Fail liegt ein Schatz. Und wenn Wertung, dann die Bestnote. Denn um ehrlich zu sein, in der Vorstellung zu leben, ich kriege für alles, was ich tue eine 1, macht mich immer noch stolz und wohlig warm. Es ist einfach tief im System, dieses Notending. Und warum nicht als positiven Hebel verwenden?

In meinen Kursen gibt es immer nur die Bestnoten-Vibes. 😉 So soll es sein. Das hat mir der Juni nochmal gezeigt. Dieser Monat, der sowieso egal wie man ihn dreht und wendet, mit seiner Sonne sehr schön lacht und die Gemüter ins freudige Picknick bringt.

Was ich im Juni verbloggt habe

Eigene Songs schreiben: finde deine Melodien & Texte ohne Musiktheorie: Errichte deine eigene Songwerkstatt. Dieser Leitfaden bietet praktische Tipps und Inspirationen, um in deine Routine zu starten.

Ein Perspektiv-Wechsel, der dein Songwriting garantiert antreibt: Entdecke Freude & Fokus beim Songwriting. Hier findest du einen Ansatz, der deine Kreativität befreit und dich Songs schreiben lässt.

12 von 12: Juni 2023: Am 12.6.23 war mein dritter Schnitttag bei der WaPo Berlin und ich gönnte mir Leckeres und Freude. Die Sonne schien sehr.

Mein Monatsrückblick Mai 2023: Kreiert, umgeleitet und losgelassen: Wie wunderbar umfängt der Mai uns. Hallo Wärme und aufgehellte Gemüter. Ich habe kreiert, umgeleitet und losgelassen.

Was bei mir sonst so los war im Juni

  • Im Juni war ich Wandern auf dem BFS Wandertag und habe Connections revitalisiert und neu gespannt. Das war ein Fest des Nerdens über Schnittprozesse und Vorgehensweisen. Es war ein Treten auf Waldboden und ich verknüpfe jetzt noch den Schnittrechner mit der Perspektive auf genau die Pfade, die wir durchlaufen sind. Herrlich, dieser Berufsverband Filmschnitt und das Netzwerk, das sich darin um uns legt.
  • Bettina Pöhler. Ich startete mit Bettinas 100 Tage-Programm, in dem ich wöchentlich weiter wachse in meinen Kreationen und Angeboten.
  • Ich habe erkannt: Ich bin intro- UND extrovertiert, denn ich ziehe meine Energie sowohl aus dem Stillen als auch in Interaktion mit Menschen. Vor allem die Themen, für die ich brenne – für die brenne ich auch im Gespräch und auf Wanderungen. Auf Menschen, die ich mag, gehe ich in Gruppen zu. Und ich lockere gerne angespannte Situationen auf.
  • Mein Morgen-Ich hat dem Abend-Ich in meinem Journal geschrieben, dass ihm eine Meditation auch gut täte. Denn Morgens meditiere ich und abends möchte ich manchmal noch „rödeln“ statt zur Ruhe kommen. Doch die Abende, an denen ich meditiere und mich darauf konzentriere mich zu sammeln, wache ich frühs erfüllt auf. Kein Wunder das mein Morgen-Ich da Wünsche anmeldet.
  • Ich habe Kontakt mit meiner Wut gehabt, als ich einem Teil von mir gesagt habe, ich will es absofort sehen und werde es nicht mehr mit schnellen Genüssen abspeisen. Es hat funktioniert. Das Abspeißen funktionierte nicht mehr. Die Schnell-Lösung war dahin. Und damit durfte ein Teil Wut hochkommen. Kaum geschehen, gingen meine Kopfhörer kaputt und ich hatte einen platten Reifen. Zwei Tage später erhielt ich die oben erwähnte schlechte Bewertung und in meinem Innenhof stehen jetzt große Baugerüste. Warum ich sage, dass die Ankunft der Wut bedeutet, dass „es“ geklappt hat? Wenn Dinge im Umbruch sind, dann knallt es. Und es knallte eben im Juni. Und jetzt habe ich bereits das Gefühl, es stabilisiert sich. Was ich jetzt schon spüre, das anders ist: In mir ist ein Schatz im Silbersee an Excitement auf Reisen zu gehen und auf Reisen mitzunehmen. Gemeint sind die inneren Erfahrungsreisen.
  • Ich war auf einer Sternfahrt mit Schatz und 50.000 Fahrradfahrer:innen. Es war ein Fest in der Sonne und fürs Gefühl, Teil einer großen Sache zu sein.

Was im Juli sein wird

Ich habe mir einen täglichen Timer für 14:16 gestellt, in dem ich mich frage „Welche Geschichte erzähle ich mir gerade?“ und dann aufspüre, was dahinter steckt und kurz auflöse. Heute zum Beispiel: „Ich lasse mich immer so leicht ablenken“ und ich verwandle es in die Afformation „Wie bin ich nur immer so konzentriert dabei?“ Das Gehirn sucht sich dann die Verwirklichungsform dieser Frage. Das ist etwas, was ich nach jahrelangem Affirmationen-Verwenden, neu gelernt habe und nun teste.

Ich schneide weiter vier Folgen der WaPo Berlin.

Die Schöpfungsphase meines Podcasts „Musikalisch Leben. Mehr als Musik machen. Singen. Spüren. Schreiben“ geht weiter. Die ersten zehn Beiträge sind skizziert. Ich bereite alles vor bis ich den Ruf des Startes spüre. Wenn es soweit ist, lasse ich mich in ein Netz der Klarheit fallen und nehme euch mit.

3 Comments

  1. Liebe Tanja,
    was für eine Einleitung. Ich liebe sie. Den Einblick, den Du uns in den Filmschnitt gegeben hast, einmalig und genial, wie Du es mit dem Leben verbindest.

    So schön, dass Du ein Platz bei Laura für die Ausbildung bekommen hast, ich bin gespannt, wie es Dir während der Ausbildung gehen wird, ich hoffe Du wirst uns berichten.

    Was für ein Juni für Dich, Hut ab von mir.

    Julia

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