There is a difference between wishing
for a thing and being ready to receive it

Bob Proctor

Die Blogparade von Sabine Beck von beckandbold hat mich inspiriert diesen Artikel zu schreiben und dir drei Gamechanger zu präsentieren, die mir persönlich helfen, mich zu zeigen und zu wachsen.

Sichtbarkeit ist ein Thema, an dem vieles dran hängt, das wir nicht unbedingt auf dem Schirm haben, wenn wir uns wünschen, sichtbarer zu werden. Denn eine Sichtbarkeit kommt selten allein und wie bereit bist du dafür?

Gamechanger 1: Wie wäre es denn, sichtbarer zu sein?

Wie wäre es, von einem großen Publikum gesehen zu sein? Wenn du dich auf einer großen Bühne siehst oder dir vorstellst, dass dir über 100 k Leute auf Instagram folgen. Was passiert dann? In dem Moment, wo viele Menschen zugucken, entsteht Erwartung und Verantwortung. Kannst du damit umgehen? 

Ein intensives Gesehen werden – Erlebnis, was mein Leben veränderte

In einer Mentor Session gingen wir zurück in meine Kindheit. Ich saß meinem Vater gegenüber. Ein Jahr nachdem ich mit meiner Mama ausgezogen war, hatte ich ihn spontan besucht. Ich war 13.

Eine große Tischplatte trennte uns. Der Fernseher lief. Papa nahm mich kaum wahr. Er schaut nur in die Flimmerkiste und ich tat es ihm gleich. Ich fühlte mich unbehaglich in meinem Körper und traute mich kaum zu stören.

„Was brauchst du jetzt?“ fragte meine Mentorin.

Sie saß vor mir im Zoom-Raum. Wir hatten die Augen geschlossen.

„Ich weiß es nicht“, sagte ich erst, doch dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: „Ich will dass Papa zu mir schaut.“

„Gut, dann schaut Papa nun zu dir.“

Doch was dann geschah, war ein gewaltiger innerer Rutsch. Als in der mentalen Reise mein Papa begann den Kopf zu meiner Seite zu drehen, bekam ich Panik. 

Ich fühlte Erwartungsdruck. ‚Ich muss jetzt etwas Besonderes machen, um die Aufmerksamkeit meines Papas zu rechtfertigen‘ war mein Gedanke, während ich gleichzeitig dachte: so besonders kann ich gar nicht sein.

Meine Mentorin hielt den Raum. Und noch Tage nach der Session fühlte ich mich zurückversetzt in eine alte Unbehaglichkeit.

Dieses Ereignis, diese Session, so unbequem sie war, wurde zu einer der größten Breakthroughs, die ich hatte. Sie brachte mich enorm weiter auf meinem Weg in die Sichtbarkeit. Ich bin sehr dankbar für diesen Prozess.

Ich verstand:

Wir wollen gesehen werden, aber in dem Moment, wo wir gesehen werden, was dann?

Das gerade geschilderte Ereignis war die Initialzündung für mich, das Konstrukt “gesehen werden” mit anderen Augen zu betrachten und zu erkennen, dass manchmal der Wunsch nach gesehen werden andere Hintergründe hat. In dem Moment, wo wir versteckt sind, kaum jemand sehen kann, was wir tun, bewahren wir uns vor Kritik und Erwartung von außen. Wir haben die Garantie, so sein zu dürfen wie wir sind, weil wir die einzigen sind, die uns im Versteck sehen können. ABER sehen wir UNS denn?

Sichtbarkeit Szenario: “Was wäre wenn…?”

Mir helfen die Fragen: Was wäre denn, wenn mich jetzt 5 Menschen sehen, wie ich hier in meine Tastatur tippe. Was wäre, wenn ich einen Raum aufmache und 50 Leute kommen rein? Was für einen Unterschied würde es machen, wenn es 500 sind?

Nehmen wir an, du hast eine schöne Show oder Veranstaltung kreiert und jetzt ist 5 vor. Gleich geht es los. Du sitzt hinter der Bühne oder am Laptop. Gleich gehst du auf die echte oder digitale Bühne und du weißt nicht, wie viele Menschen deiner Einladung gefolgt sind. Du hörst die ersten Leute reinkommen. Wie viele Leute sind da? Wenn du es dir jetzt vorstellst, mit wie vielen Gästen, würdest du dich a) wohlfühlen b) enttäuscht c) überfordert d) happy sein oder e) am liebsten abblasen wollen? 

Stell dir vor eine Person kommt. Stell dir vor 100 kommen. Was für einen Unterschied macht das und fühlst du dich gewachsen, sogar 1000 zu empfangen? 

Es können nur so viele Leute kommen, wie du den Raum halten kannst. Unser Unterbewusstsein schickt uns immer nur das, was jetzt “verdaut” werden kann. Das ist der Grund, warum deine Follower- und Zuschauerzahl mit der Zeit wachsen. Weil du wächst. Wenn du bereit bist, diesen Raum zu halten, spüren das auch die Menschen.

Gamechanger 2: Es sehen uns genauso viele Menschen, wie wir jetzt gerade brauchen

Es ist ein großer Shift vom Warten auf den Moment, wo endlich ein lang ersehnter Traum wahr wird und das Selbsterschaffen der eigenen Zukunft. Wir brauchen einen Energie-Shift. Wenn du weißt, dass du im Außen gerade die Ergebnisse siehst, die du im Inneren nicht sehen kannst, hast du die Chance zu verstehen, was du tun kannst. 

Es geht nicht darum dich möglichst viel zu präsentieren. Es geht darum, dass du, wenn du dich zeigst, voll da bist. 

Was willst du, dass gesehen wird? Dein Äußeres, dein Angebot, deine Liebenswürdigkeit oder du als Mensch?

Unser Verstand ist schnell dabei sich etwas zu wünschen, weil es Sinn macht. Wenn du zum Beispiel ein Produkt online verkaufen willst, z.B. deine Musik oder deine Dienstleistung als Filmschaffende, Songwriterin oder Coach, dann ist ja klar, dass es besser wäre, wenn Menschen wissen, dass es dich gibt. Wenn ein Teil in dir aber die Verantwortung scheut oder Angst hat, als Scharlatan entdeckt zu werden, dann spüren die Menschen das, und wollen dir nicht in deine Höhle folgen. Ich sage ungern “müssen”, aber in dem Fall: Du musst dir ansehen, welcher Teil von dir noch in der Höhle sitzt und was es bedeuten würde wenn du Licht auf diesen wirfst. Was ist, wenn dieser Teil endlich sein darf, wie er ist?

Du bist genau so sichtbar, wie du tief im Inneren sichtbar sein kannst. 

Das ist eine gute Nachricht. Denn wir können im Außen ablesen, wie weit wir im Inneren sind. Wir können uns Fragen stellen, wenn wir z.B. enttäuscht sind, weil weniger gekommen sind, als erwartet. -> Bin ich denn bereit für dieses Maß an Sichtbarkeit? Was kann ich diesen Menschen, die jetzt genau mit mir in diesem Raum sind, geben?

Die Menschen, die uns sehen, sind immer genau die Menge Menschen, die wir gerade um uns brauchen. Erst, wenn wir sie wirklich sehen und sie die Chance bekommen uns wirklich zu sehen, erst dann geht das Tor wieder auf und neue Menschen können hinzu kommen. Sichtbarkeit wächst an uns.

Heute morgen aufgeschrieben am 24.10.2023

Gamechanger 3: Wenn du dich selbst siehst, sehen dich auch andere

Wenn es trubelig wird und du deine Ziele nicht so erreichst, wie du sie gesetzt hast, kannst du dich immer wieder darauf besinnen:

Du bist das Wichtigste! Du bist dein Leben! Wenn du gesund bist und weißt, was du brauchst, bist du offen dafür, zu sehen, was andere brauchen. Wenn du dich selbst sehen kannst, dann kannst du auch andere sehen, denn –

Ich nehme noch mal das Szenario von oben. Du hast eine tolle Veranstaltung konzipiert und es ist nun 5 nach Beginn. Es sind genau die Leute gekommen, vor denen du dich jetzt gerade präsentieren kannst. Genau die Menge Leute mit genau den Eigenschaften, die du kennst, sind in dein Seminar oder dein Konzert gekommen. Und jetzt geht es eigentlich nicht mehr um dich.

Diese Menschen sind da, weil sie Lust haben das zu sehen, was du ihnen zeigen möchtest. Sie sind nicht gekommen, um dich zu sehen in deinem tiefen Menschsein. Sie sind auch gar nicht dafür da, dir das Gefühl zu geben gesehen zu werden. Sie sind selbst gekommen, um gesehen zu werden. Also liegt es jetzt an dir, zu wissen, dass du liebenswert, kompetent und einmalig bist. Es liegt an dir stolz auf dich zu sein. 

Und egal, wie diese Veranstaltung verläuft. Ob du Applaus bekommst, scharfe Kritik erfährst oder einfach Stille herrscht: Du bist am wichtigsten.

Am Ende sind wir endliche Wesen, die eine Erfahrung nach der anderen machen. Diese Erfahrung ist jetzt wichtig für dich. 

Und deine Sichtbarkeit ist eng verknüpft damit, wie wertschätzend du dich selbst siehst. Du kannst dich nur in dem Maße zeigen, wie du zu dir stehst. Nur in dem Maße nach vorne treten, wie du dich als würdig erachtest, vorne zu stehen.

Eins ist klar: Du hast es verdienst, gesehen zu werden. Du hast es verdient, sichtbar zu sein.

Sichtbarkeit erhöhen geht leichter in liebevollem Rahmen

Eine Sache, die ich gelernt habe, ist, dass die Arbeit mit einem Coach ein Wachstums-Boost ist und die Fähigkeit sichtbar zu sein, gelernt werden kann. Und das nicht, indem wir uns vollpumpen mit Informationen oder von jemandem gesagt kriegen, wie es geht, sondern indem jemand da ist, der so den Raum hält, dass wir selbst erkennen, um was es uns geht.

Es darf ein liebevoller Coach sein, der deine Chancen sehen kann und sie dir nicht unter die Nase reibt, sondern dich da kitzelt, wo du gerade gekitzelt werden kannst. 

Wir sind alle immer auf dem Weg und dürfen uns gut fühlen, egal auf welchem Wissens- oder Entwicklungsstand wir stehen.

Lass mir gerne deine Gedanken da. Welchen Gamechanger kennst du und welchen probierst du mal aus?

Und wenn du das Gefühl hast, du möchtest dich gerne von mir begleiten lassen, lass uns einfach schauen, ob’s passt. Schreib mir gerne und komme in einen Kennenlerncall: hallo@tanja-zilg.de

Meine Gamechanger sind u.a. inspiriert von Bob Proctor, Joe Dispenza und Laura Malina Seiler. 

5 Comments

  1. Liebe Tanja,
    ich freu mich so!!! Vielen Dank für Deinen Beitrag zu meiner Blogparade „Wie überwindest Du Deine Angst vor Sichtbarkeit?“. Ich werde nachher genauer lesen, musste nur gleich schnell mein DANKE loswerden, weil ich mich so freue und besonders gespannt bin. Denn Du als Musikerin, Songwriterin, Sängerin hast ja nochmal einen ganz eigenen Blick auf dieses große Thema…. More soon.
    Herzliche Grüße, Sabine 🙂

  2. Liebe Tanja,

    jetzt habe ich Deinen Beitrag genauer und in Ruhe gelesen und möchte nochmals antworten und Danke sagen für Deine Offenheit und die persönlichen Momente und Gedanken, die Du darin zeigst.

    Danke für den wichtigen Hinweis, dass es einen Unterschied macht und Gründe hat, von wie vielen Menschen wir gesehen werden. Das ist in der Tat ein Unterschied und macht was mit einem.
    Eine markante „Grenze“ sehe und habe ich vor allem dort erlebt, wo es mehr Menschen werden und ganz unbekannte neue Menschen dazu kommen, zu denen man gar nicht viel weiß, die man so gar nicht kennt….
    Da entstehen andere Beziehungen und Energien.

    Du formulierst viele starke und schöne Sätze und fängst für mich wunderbar die Elemente des großen Kontextes ein, bei dem es um Sichtbarkeit geht. Wie zum Beispiel das Umfeld, die Anzahl der Menschen, die einen sehen, den Zeitpunkt, die eigene Energie und Präsenz, die Bereitschaft in Form vom persönlicher Entwicklung, die Anteile, die sich noch in der Höhle verstecken …

    Besonders deutlich wird durch Deinen Text:

    Bei Sichtbarkeit geht es auch „ums Sehen der anderen, meines Gegenübers“. Ich mache mich sichtbar – ich werde gesehen – um so mehr ich die anderen sehe / sehen kann.

    Und: jeder Umfang von Sichtbarkeit macht Sinn.

    Besonders schön und passend finde ich auch die Visualisierungen, die Du gewählt hast. Hast Du die mittels AI realisiert? Das würde mich interessieren 🙂

    Nochmal ganz herzlichen Dank fürs Teilen Deiner Gedanken und Erfahrungen!

    Liebe Grüße,
    Sabine

    1. liebe Sabine,

      wow von Herzen vielen Dank für dein Feedback!!!

      ich hab mich gerade echt gefreut dieses zu lesen und zu erfahren, was du aus dem Text ziehst

      die Bilder kommen tatsächlich vom Dall-e, der Bild-KI. der Text ist komplett von mir. der KI mitzuteilen, was die Bilder transportieren dürfen ist schon knifflig, aber ich mag was dabei entsteht ☺️

      danke dir für deine wunderbare Challenge und dass du das Thema der Sichtbarkeit so schön und umfangreich in die Welt bringst.

      lieben Gruß
      Tanja Zilg

  3. Liebe Tanja,
    wie spannend du über dieses Thema geschrieben hast! Das habe ich noch nie so gesehen. Stimmt, man muss sich nur mal den Unterschied vorstellen zwischen 5, 50 und 500 Zuschauern. Da darf man reinwachsen.
    Das Beispiel mit deinem Vater hast du wirklich sehr gut und anschaulich gewählt. Ich kann den Gedanken gut nachfühlen, wie es ist, wenn man glaubt, eine Erwartungshaltung erfüllen zu müssen und glaubt, dem nicht gerecht zu werden.
    Ich glaube, ich muss noch eine Weile darüber nachdenken, was du geschrieben hast.
    Tolle KI-Bilder übrigens! Meistens bin ich nicht soooo begeistert, wenn ich irgendwo mit KI erstellte Bilder sehe, aber deine sind sehr gut gelungen.

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