Es gibt diese Lieder, die uns bewegen. Wenn es einen Song gibt, den ich immer mal wieder auf den Lippen habe, dann ist das „If you wanna be somebody“. Warum das so ist, woher ich diesen Song habe und womit ich ihn verküpfe. Das erfährst du hier. Hör dir hier den Song an.

Dieser Artikel ist mein Beitrag zur Blogparade „Dieser Song bewegt mich besonders und erinnert mich an….“. Wenn es einen Song gibt, den du immer wieder auf den Lippen hast, welcher ist es? Nimm auch gerne an der Parade teil. Bis 12. November.

Sister Act 2: Wie ich diesen Song kennen lernte

Kennt ihr diesen Film mit der schwierigen Klasse in einer Schule, die von Nonnen geleitet wird? In der Klasse sind Kids, die von den Nonnen bereits aufgegeben wurden. Sie lärmen und lassen keiner Lehrkraft eine Chance, zu ihnen durchzudringen. Bis Whoppi Goldberg kommt und einen Weg in die Herzen der Schüler*innen findet. Und das über die Musik.

Es gibt diese eine Szene, in der es um eine echt grauenvolle, aber doch wahre Binsenweisheit geht: Dass wir aufpassen müssen, damit etwas aus uns wird. Etwas, das diese Schüler*innen definitiv nicht hören wollen. Ich weiß nicht, wie es dazu kommt, aber eine Schüler*in gesteht, dass der Grund, warum diese Art Lehrinhalt nicht bei ihnen ankommt, daran liegt, wie er vorgetragen wird.

Und dann fängt sie an zu singen. Und ich kriege eine Gänsehaut, wenn ich daran denke. Ich habe dem Song, den sie singt, so viel zu verdanken.

„If you wanna be somebody,

If you wanna go somewhere,

you better wake up and pay attention.“

If you wanna be somebody – Sister Act

Es sind nur diese Zeilen, die in meinem Herzen eingespeichert sind. Mehr kann und kenn ich von diesem Lied gar nicht. Aber er ist so wirkungsvoll. Die ganze Klasse fängt an zu singen.

Whoppi, bzw. ihre Rolle „Delores“ merkt: Hier ist das Gold. Über die Musik erreicht sie ihre Schüler*innen. Sie entdeckt das Potential dieser Klasse und glaubt an sie.

Das hat mich so tief beeindruckt, weil mein Traum war, auch auf diese Art und Weise gefördert zu werden und weil ich es einfach faszinierend fand, wie stark jemand an das Potential von Schüler*innen glauben kann.

Ich war keine gute Schülerin auf dem Gymnasium, doch in der Musik ging ich auf. Deswegen konnte ich mich so stark damit identifizieren.

Wach auf und spitz deine Ohren

Dieser Song ist ein Inbegriff für den Glauben an das Potential, an Förderung von Talenten und an Fokus. Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich diese Zeile singe, immer und immer wieder.

Der Satz selber ist ja nicht so cool. In ihm steckt Wahres, aber als Jugendliche wollte ich nicht unbedingt hören, dass ich aufpassen soll, damit etwas aus mir wird. Denn ich hatte das Gefühl: egal, wie arg ich aufpasse, ich verstehe nicht, was „die“ (=Lehrer*innen) von mir wollen. Wenn ich egal, wie viel Mühe ich mir gab, doch im Notenspiegel unten lag, war es nicht hilfreich zu sagen: „Wach auf und spitz deine Ohren.“

Foto von Thought Catalog auf Unsplash

In Sister Act aber wurde die Kreativität und die Musikalität hochgehalten und Schüler*innen konnten endlich erkennen, dass das Leben mehr ist als Tests, Lernen und Noten.

„Wenn du mal was werden möchtest,

wenn du was erreichen willst,

dann wach lieber auf und spitz deine Ohren“

Deutscher Text von „If you wanna be somebody“

Wie mich „If you wanna be somebody“ heute begleitet

Ich singe diese Zeilen unter der Dusche oder beim Abspülen, wann immer ich spüren will: Jetzt ist meine Zeit gekommen. Ich darf nur ein bisschen Fokus haben und drauf zusteuern.

Ja, okay, ich widerspreche der Textzeile, dass das wichtigste ist die Ohren zu spitzen und anderen zuzuhören. Natürlich möchte ich von Menschen lernen, die in den Bereichen, wo ich dazulernen möchte, mehr wissen. Und ich investiere auch in Mentorinnen und Kurse. Aber am Ende ist das Gold in mir. In uns allen.

Es geht auch nicht darum, aufzuwachen, denn wir sind ja wach.

Und doch: Wenn ich diese Songstelle singe, fühle ich mich empowert und werde so froh, dass ich dieser Schulzeit entwachsen bin: wo dieser Vorwurf, ich höre nicht zu, einfach zu krass präsent war.

Denn ich hörte ja zu. Ich hörte sehr viel. Halt eher meine innere Stimme und alles, was drum herum geschah. Im Klassengefüge, in mir, in den Zwischenräumen des Lehrplans.

Als ich einmal einen Physik-Test kreativ ausfüllte, ohne Plan, um was es ging, hatte meine Physik-Lehrerin vor der Klasse gesagt: „Aus dir wird nie was.“

Wie krass, oder? Ihre Worte trafen mich sehr.

Genau wie in der Klasse von Sister Act! Aber dann kommt Delores und plötzlich ist alles möglich.

Wenn du auch froh bist, jetzt selbstbestimmt ein eigenes Leben nach eigenen Regeln leben zu können, melde dich gerne in den Kommentaren.

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