Es weihnachtet und geht vorbei. 2023, adé. Ich hatte mir vorgenommen, Perfektionismus abzuhaken und mehr zu machen als zu zerdenken. Raus mit mir in die Welt statt zu verschweigen, wer ich bin. Es ist ein Monat der Reflektion gewesen und ich lasse euch teilhaben an drei Aspekten, die mir spontan wichtig erscheinen.
1. Me-Time: Mein Ikigai
In diesem Jahr startete ich in die Online-Welt. Mein Jahresrückblick nimmt dich mit auf die Reise. Was ich fühlte, was ich hoffte, was ich machte.
Das Online-Business hat einen Aspekt, der besonders wichtig ist: Wer bin ich? Was mach ich? Warum mache ich das? Für wen?
Immer wieder stellte ich mir diese Fragen. 2023 ging ich in Mentoring-Programme, schloss mich dem Blogjahreskurs „The Content Society“ von Judith Peters an und journalte mich engagiert Richtung Klarheit.
Ich hatte bereits Antworten auf die Frage, was ich will: Ich möchte für andere da sein und den Raum halten. Singen. Lebensfreude antriggern und Filme schneiden.
Doch als ich eines schönen Dezember-Tages auf meiner Couch saß, merkte ich, wie mein Geist auf Wanderschaft gehen wollte, um neue, andere Antworten zu finden.
Was will ich wirklich?
Plötzlich poppte in mir ein Gedanke auf: „Ikigai! Schau dir nochmal dein Ikigai an!“
Letztes Jahr hatte ich das japanische Geheimnis für ein Leben voller Freude schon einmal für mich gelüftet.
Aber wie ging das nochmal mit dem Ikigai?
Ich stöberte im Netz und fand den Onlinekurs von Justin Koltzch Wie du findest, was dich erfüllt Ikigai Class. Den kaufte ich sofort und machte ihn.
Ich schrieb alles nieder, was ich gerne mache, was ich gut kann, was die Welt braucht und was ich auch tun würde, wenn ich dafür „nichts“ bekäme.
Innerhalb eines halben Tages hatte ich mein abstraktes Ikigai:
Kreieren & Connecten.
Tadaaaa!
Um genau zu sein: Kreieren um zu connecten.
Was bedeutet das? Die Tätigkeiten, die mir Spaß machen, lassen sich alle in diese Kategorien packen. Alles, was ich tue, sei es Filme schneiden, singen, schreiben, Lieder machen, Onlinekurse erstellen, malen, brainstormen – das alles ist Kreieren und ich mache es am liebsten, wenn ich über diese Tools mit Menschen connecten kann.
Ich plane zu meinem Igikai noch einen extra Blogartikel.
Wenn du magst, guck dir auch mal den Kurs von Justin an. Dann können wir unsere Ergebnisse tauschen und uns gegenseitig inspirieren.
2. Frage: Wer lässt eigentlich los?
Loslassen ist ein guter Ratschlag. Loslassen ist die Lösung für
- verfahrene Situationen
- Stress
- Blockaden
- unerreichte Ziele
- Träume
- Verzeihen
- so ziemlich alles, was Sorgen bereitet.
Wer loslässt, ist befreiter und kann klarer sehen. Nur was bedeutet das? Und wie viel von denjenigen, die wissen, dass Loslassen eine gute Sache wäre, tun das wirklich?
Loslassen ist komplex und einfach. Beides gleichzeitig. Ich glaube, es ist eine Entscheidung und eine Reise. Es kann sein, dass ich es 100 mal hören darf, bevor ich verstanden habe, wie es geht. Und dann weiß ich es nur für einen konkreten Fall.
Ich habe den Verdacht, dass es so ist: Wenn ich ein Ziel erreiche, habe ich zuvor etwas losgelassen.
Ein Beispiel:
Bei Schloss Einstein hatte ich im Spätsommer die Vorgabe in 29 Schnitttagen fünf Folgen zu schneiden. Statt mir wie im vorherigen Jahr die bange Frage zu stellen, ob ich das überhaupt so schnell schaffen kann, erlaubte ich mir, in meiner Geschwindigkeit vorzugehen. Und was passierte? Ich bin mit allem gelassen und on point fertig geworden. Wir hatten eine ausgezeichnete Abnahme.
Ich hatte den Gedanken losgelassen, ich müsse schneller sein. Denn ich war eh „schnell genug“, wenn ich in meinem Flow war. Ganz ohne Druck. Vorheriges Jahr war ich auch rechtzeitig fertig, hatte mir aber Druck gemacht und die ein oder andere Überstunde gemacht.
Ist es nicht verrückt, Schnelligkeit loszulassen, wenn man nur begrenzt Zeit hat? Im Jahresrückblick schreibe ich darüber, wie ich mit Leichtigkeit erfolgreich fünf Folgen Schloss Einstein schnitt.
Ein weiteres Beispiel:
Seit 2012 wollte ich Filmeditorin werden und habe jahrelang an diesem Ziel gearbeitet. Ich habe ein Praktikum und eine Ausbildung gemacht, Produktionen der Filmakademie Baden-Württemberg geschnitten und mich selbstständig gemacht. Doch dann wurde ich Schnittassistentin und ließ den Gedanken los, Filmeditorin werden zu wollen.
War das der Grund, warum ich später Filmeditorin wurde?
Eines schönen Frühlingtages 2021 lief ich mit einer Kollegin an der Spree entlang. Sie fragte mich, ob ich eigentlich Filme schneiden will. Ich war gerade seit fünf Jahren als Schnittassistentin bei Streaming-Serien, Kinofilmen und Serien. Assistieren, diese technische Organisation von Filmmaterial und die Betreuung des Schneideraums gefiel mir gut, also sagte ich:
„Nein. Ich mag es Schnittassistentin zu sein. Ich habe mich da jetzt eingerichtet. Das ist okay.“
Ohne Witz. Nachdem ich den Satz ausgesprochen hatte, klingelte mein Telefon.
„Wir suchen gerade eine Filmeditorin für unser kleines ZDF Fernsehspiel. Hast du gerade Zeit?“ tönte es vom anderen Ende der Leitung und in mir kribbelte etwas von dem ich nicht wusste, dass es noch da war.
Ich hatte noch nie einen Spielfilmschnitt angeboten bekommen. 90 Minuten. Und genau jetzt 9 Jahre nachdem ich mal entschieden hatte, ich werde Filmeditorin, bekam ich ein Angebot, als ich gerade gesagt ausgesprochen hatte, dass ich das nicht mehr will.
Sagt noch mal jemand, es hängt nicht alles zusammen. 🙂
Ich glaube, das Loslassen war ein großer Teil von dem Karrieresprung. Und obwohl ich weiß, dass Loslassen immer ein guter Rat ist, gestaltet sich das Loslassen in jedem Lebensbereich unterschiedlich knifflig.
Wer lässt beispielsweise ein Ziel los, wenn er ein Ziel hat, das er unbedingt erreichen will? Du?
Ich habe im Dezember darüber nachgedacht.
Wenn es eins gibt, was ich mitnehme, dann dass ich meine konkrete Vorstellung davon, was die Ergebnisse meiner Handlungen sind, loslasse. Ich weiß, das ist ein Brocken von einem Satz. Aber in ihm steckt alles.
Wie stehst du zum Loslassen?
3. Monopoly: Eine Chance reich zu sein
An Weihnachten haben wir Monopoly gespielt. Ich nahm das zum Anlass, all die Emotionen zu reflektieren, die während so einem Monopoly-Spiel aufkommen. Ich glaube, wir sind alle nicht unberührt von unseren Monopoly-Erfahrungen, oder?
As you know:
Die einzig mögliche Strategie, die dich zum reichsten Typen des Tisches macht, ist: möglichst schnell möglichst viel kaufen zu können, um später Häuser und Hotels bauen und ordentlich Miete kassieren zu können.
Ganz nach dem Motto „Ruiniere alle anderen und du gewinnst“ oder „Bis einer weint!“
Während ich so da saß und von meiner Familie ausgenommen wurde wie eine Weihnachtsgans und meine Schwester bei jeder einkassierten Hotelmiete souverän und glücklich Geld zählte, ging mir ein Licht auf.
Das ist ja sagenhaft!
Ich bin am Verlieren und fühle mich tatsächlich ein bisschen schlechter als vor dem Spiel. Und das Gewinner-Pärchen, meine Schwester und ihr Freund, waren offenkundig vergnügter als zuvor. Wären die Verhältnisse umgedreht, würde ich mich besser fühlen und die beiden anderen schlechter.
Jetzt kann man aufschreien und sagen: Ist doch nur ein Spiel. Aber nein! Monopoly ist nicht nur ein Spiel. Zumindest wenn du es als Kind schon gespielt hast.
Welches Licht ging mir nun auf?
Mir ging auf, dass Monopoly eine Chance ist auf große Emotionen zuzugreifen. Auf eine Gewinner-Energie, die sich aufs Leben übertragen lässt. Denn jeder, der in Monopoly mal reich war und sich dem Spiel komplett hingegeben hat, weiß im Grunde, wie es ist, reich zu sein. Zwar für einen Moment und nur im Spiel, aber der Körper macht keinen Unterschied.
Dieses spielerische Reichsein lässt sich einsetzen, um zu manifestieren. Ich plane einen witzigen virtuellen Abend hierzu. Wenn du von mir persönlich Bescheid bekommen magst, wann die Sause startet, lass es mich in den Kommentaren wissen.
Bis dahin: Spiele mal Monopoly und tune dich ein!
Meine Blogartikel im Dezember
Was bei mir sonst so los war im Dezember
Ich habe das Puzzlen wiederentdeckt. Dank meiner Schwester. Wir saßen vor Weihnachten mehrmals still und konzentriert am Puzzletisch (= Esstisch). Es hat mich sofort ins Jetzt geholt. Ich plane das Puzzlen wieder in mein Leben zu integrieren.
In Cochem, in der Eifel, sind wir auf die Cochemer Reichsburg gewandert.
In meiner Heimat Lohr bei meiner Schwester war es super gemütlich und inspirierend, vormittags am Esstisch zu sitzen und zu reflektieren, zu planen, zu sein. Den Endspurt meines Jahresrückblickes habe ich hier gehabt.
Genau da war ich auch gesessen, als ich Judith Peters ein Interview zur Content Society gab.
In der Eifel genoss ich den Blick auf das Ulmer Maar. Herrlich!
Weihnachten spielten wir Monopoly und Dogs – die letzten beißen die Hunde. Die Bescherung mit meiner Schwester, ihrem Freund und der Kleinen war zauberhaft.
Was im Januar sein wird
- Ich repariere meinen Entsafter. Ob das bedeutet einen neuen zu kaufen? Fakt ist, ich will wieder Selleriesaft machen können.
- Ich stelle um auf Begegnung & Connecten. Weniger Tipps geben, mehr Raum halten, Meditationen anleiten, in spontanen und geplanten Abenden, spielerisch Themen ansehen. Als Workshop.
- Für Januar plane ich einen Akquise- und Gagen-Workshop für Filmschaffende & Kreative und eine Woche darauf den Gagenmut-Workshop „Wunschgage & Vision 2024„. Die Einladung hierfür landet auf Linkedin, Facebook und auf Instagram @tanja.zilg.
- Für Maria Busqué schneide ich ein weiteres Modul ihres Online-Kurses „Music By Heart„.
- Ich treffe mich mit Freundinnen und sammle mich fürs neue Jahr.
- Das erste 12-Wochenjahr tritt für mich in Kraft, indem ich meine Zeit strukturiert manage und Ziele setze, an denen ich mich orientiere. Januar bis März ist mein erstes Jahr. Große Ziele sind: ein Minikurs an den Start bringen und zu meinen 1:1 Coaching-Plätzen einladen.
- Ich formuliere mein Emergency-Call Angebot für Filmschaffende, die im Begriff sind eine Gagenverhandlung zu führen und hebe ein neues Abend-Format aus der Traufe. Das gibt es: Connecten und Austausch, musikalisch & filmisch.
- Ich übe mich im Loslassen.
- Ich schreibe ein paar Songs.
- Weitere Akquise- und Gagen-Strategiegespräche stehen an.
Einen guten Rutsch ins neue Jahr, du Liebe!
wünscht dir deine Zukunft, die drüben wartet
Hallo Tanja,
danke für diesen schönen Rückblick.
Ein Gedanke zu „Schnelligkeit loszulassen, wenn man nur begrenzt Zeit hat“. Ich finde das gar nicht verrückt. Meine Mutter hat schon immer gesagt: „Mach langsam! Wenn du es schnell machst, wird es nichts und du musst von vorne anfangen. Das kostet dich viel mehr Zeit, als wenn du es gleich in Ruhe angehst.“ 😉
Ich wünsche dir einen tollen Silvesterabend, einen guten Rutsch ins neue Jahr und alles Gute für 2024.
Liebe Grüße
Rosi
Mensch liebe Roswitha,
das sind so schöne Worte von deiner Mutter.
Danke dir, dass du sie mit mir teilst. Und Dir auch ein wundervolles neues Jahr!
Ist ja noch ganz frisch 2024. Und ich fühle schon, wie toll es sich anfühlt.
Lieben Gruß und Wertschätzung an Dich,
Tanja
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[…] Wenn es eins gibt, was diesen Monat crazy machte, dann war es das Manifestieren mit Monopoly. Angefangen hat der Workshop schon im Dezember, als er in meinem Kopf aufploppte. […]