Musikalisch leben ist mehr als Musik machen. Heute nehme ich dich mit auf eine Reise, um herauszufinden, wie dein erster Song plötzlich Realität werden kann und vielleicht sogar schon Realität ist.

Alle diese Ansätze eint ein Gedanke: Da die Kreativität, der Funke, der Klang schon längst in uns sind, brauchen wir lediglich einen Schubser, eine Inspiration, eine Wellenbewegung, um unseren Song zu kreieren. Und so gebe ich mein Bestes, dich hier zu deinem ersten Song zu bewegen.

Hier ein paar wertvolle Insights dieses Artikels als Video:

Routine is Key: 1 Minute, die dich kickt

Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass Erfolgserlebnisse in der Musik uns inspirieren und anspornen, kontinuierlich kreativ zu sein. Wie ein verliebtes Paar, das ständig nach Wegen sucht, sich zu treffen, werden wir unseren Musikraum immer wieder aufsuchen, wenn er uns Freude bereitet.

Dies kann durch eine einfache tägliche Routine erreicht werden: Selbst wenn du nur eine Minute Zeit hast, nutze sie, um gegenüber deiner Kreativität verbindlich zu werden. Du wirst sehen: wenn du dich jeden Tag mindestens 1 Minute mit dem Gedanken beschäftigst eigene Songs zu schreiben, wird dich deine Intuition in die Situation bringen, in der du Richtung eigenen Song fließt.

Was bedeutet es, wenn ein Song „fertig“ ist?

Ein Song ist dann fertig, wenn du es sagst. Er kann traditionelle Strukturen wie Intro und Bridge haben, oder er kann etwas völlig Einzigartiges sein. Das Entscheidende ist, dass du die Entscheidern bist. Du bist diejenige, die Happy ist, krittelig, perfektionistisch, nie mit etwas fertig oder eben abschließend, zufrieden oder anspruchsvoll. Du machst den Sack zu oder die Fässer auf.

Deine Songs sind deine Show. Und je regelmäßiger du deine Songwelt betrittst desto klarer wird dein Blick und deine Anforderungen. Deine Kreationswiese will dich spielen sehen, aber irgendwann ist Schicht im Schacht und du darfst sagen:

So, dieser Song ist jetzt fertig und ich bin mächtig stolz auf mich.

Hör dir die Ansätze auch gerne im Podcast „Songwriting: Musikalisch leben“ an:

Die fünf Ansätze für dich

Meine Vorstellung von musikalischer Kreativität ist der: Es braucht ein Kitzeln, ein Herausfordern und die Kreatrix in uns legt los.

Sie kommt hervor und gestaltet in Kooperation mit euch ein neues Werk und ehe ihr euch versteht ist ein Stück entstanden, das euch verwundert und beglückt. Und in diesem Sinne sind diese Ansätze Kitzeleien, die euch ins kreative Machen lachen lassen.

Ansatz 1: Lass das Alltägliche zu deiner Muse werden

Was begegnet dir täglich? Was beschäftigt dich ständig? Welche Emotion kehrt immer wieder, jeden Tag? Und du fragst dich schon, was das soll. Warum du immer wieder vor der selben Sache stehst. Vielleicht vor derselben Kaffeemaschine oder im selben Gespräch mit einer Nachbarin oder einem Kollegen.

Beantworte dir das. Schreib es auf und beobachte, was es mit dir macht. Dies ist ein starker Ausgangspunkt für einen Song. Denn was wir aus unserem täglichen Leben kennen hat große Bedeutung für unser Leben und damit auch für unseren Song und die Leute, die ihn hören werden.

Die Welt um dich herum ist voller Geschichten, die du erzählen kannst. Je banaler und direkter desto näher am Leben. Viel Freude!

Konkret in die Umsetzung

Beobachte und notiere: Nimm dir einige Tage Zeit, um bewusst wahrzunehmen, was dir ständig begegnet. Schreibe alles auf, was dir auffällt.

Finde die Emotion: Frage dich, welche Emotionen diese Dinge in dir hervorrufen. Ist es Nostalgie, Freude, Sehnsucht oder vielleicht Unruhe?

Baue eine Geschichte: Verwende die Emotionen und Beobachtungen, um eine Geschichte zu strukturieren. Dies wird der Kern deines Songtextes sein.

Experimentiere mit Melodien: Denke darüber nach, welche Art von Melodie zu deiner Geschichte passt. Ein ruhiger, nachdenklicher Text könnte von einer sanften Melodie profitieren, während ein fröhlicher, energiegeladener Text von einem schnelleren Beat profitieren könnte.

Ansatz 2: Deine musikalische Reise als Quelle der Inspiration

Jeder Künstler, ob Anfänger oder Profi, hat eine innere Stimme, die ihm sagt, was er von seiner eigenen Kunst hält. Manchmal ist diese Stimme ermutigend, manchmal kritisch. Es ist produktiv, diese Gefühle zu erkennen und sich ihnen gegenüber verständnisvoll zu zeigen.

Denn die innere Stimme ist aus einem guten Grund da. Sie hat etwas zu sagen. Indem du ihr zuhörst, kannst du dich mit ihr austauschen.

Was für eine Erleichterung, wenn du statt Energie aufzubringen sie wegzusperren, sie verstehen kannst.

Also was sagst du dir über deine Musikalität und deine Fähigkeit, Songs zu schreiben? Wie betrachtest du deine eigene Musikalität? Glaubst du an deine Fähigkeiten?

Schreibe einen Song über diese Gedanken und Gefühle. Wenn du zum Beispiel denkst, warum solltest ausgerechnet du noch einen Song in diese Welt bringen, kreieren einen Song „Darum“ oder „Ich singe, also bin ich“ oder „Weil ichs kann, schreib ich einen Song“. Das wäre dein erster Song, der einen Glaubenssatz musikalisch positiv umwertet und all die Menschen bewegen wird, die den Glaubenssatz auch kennen.

Du kannst diesen Ansatz, aber auch ganz anders für dich einsetzen. Du bist die Kreative und deine Chefin.

Konkret in die Umsetzung

Selbstreflexion: Nimm dir einen Moment Zeit, um in dich hineinzuhorchen. Wie fühlst du dich in Bezug auf deine musikalischen Fähigkeiten? Welche Ängste, Hoffnungen oder Erwartungen hast du?

Notiere deine Gedanken: Schreibe alles auf, was dir in den Sinn kommt. Dies kann in Form eines Tagebucheintrags, eines Gedichts oder sogar als freier Text sein.

Identifiziere wiederkehrende Themen: Gibt es bestimmte Gedanken oder Gefühle, die immer wieder auftauchen? Vielleicht ein Gefühl der Unzulänglichkeit, ein Drang nach Perfektionismus oder ein tiefes Bedürfnis nach kreativem Ausdruck.

Strukturiere deinen Song: Nutze diese wiederkehrenden Themen als Grundlage für deinen Songtext. Jeder Gedanke oder jedes Gefühl kann eine Zeile oder einen Vers im Song werden.

Wähle die passende Melodie: Denke über den Ton und das Gefühl nach, das du vermitteln möchtest. Ein Lied über Selbstzweifel könnte einen melancholischen Ton haben, während ein Lied über den Triumph über Herausforderungen energetisch und aufbauend klingt.

Ansatz 3: Die Kraft bereits vorhandener Texte nutzen

Texte und Gedichte, die du schon verfasst hast, sind eine wertvolle Ressource für das Songwriting. Sie tragen bereits Emotionen und Geschichten in sich, die durch Musik verstärkt und in einen neuen Kontext gesetzt neu aufblühen. Indem du den Text in einen Song verwandelst, gibst du ihm eine neue Stimme und erreichst vielleicht ein völlig neues Publikum.

Oftmals haben wir bereits geschriebene Texte oder Gedichte, die uns am Herzen liegen. Knöpf dir einen davon vor.

Bringe ihn zum klingen.

Konkret in die Umsetzung

Wähle deinen Text aus: Beginne mit einem Text oder Gedicht, das du bereits geschrieben hast, oder eines, das dich besonders berührt.

Sprich den Text: Trage den Text laut vor. Dabei ist nicht nur der Inhalt, sondern auch der Rhythmus und die Betonung wichtig. Nimm dir dabei Zeit und spüre den Fluss der Worte.

Experimentiere mit Melodien: Nachdem du den Text gesprochen hast, probiere, ihn in einem Singsang oder mit einer Melodie vorzutragen. Dies kann helfen, ein Gefühl für die musikalische Struktur des Textes zu bekommen.

Identifiziere den Kern: Höre dir deine Aufnahme an und identifiziere den Teil, der dich am meisten berührt. Dieser Teil kann das Herzstück oder der Refrain deines Songs werden.

Entwickle die Melodie weiter: Arbeite an der Melodie dieses speziellen Teils und baue darauf auf. Fühle und fühle. Und wisse wann du es für heute gut sein lassen kannst und wann du flowst und es wirklich gut tut dran zu sitzen.

Dann wenn eine Stimme sich meldet, die dein Handeln bewertet, höre ihr zu und lass sie sprechen. So wie in Ansatz 2, denn übergehst du sie hat sie mehr Kraft und lenkt ich sehr krass ab.

Ansatz 4: Er ist vielleicht schon da und du weißt es noch nicht

Jede Songwriterin hat sie: die Entwürfe und Skizzen, die noch nicht zu einem vollständigen Lied geworden sind. Diese Blätter mit Ideen, Akkorden und Texten sind jedoch eine wahre Fundgrube.

Dieser Ansatz kann dich schneller als je für möglich gehalten zu deinem ersten Song bringen, denn er besagt: Er ist vielleicht schon da und du hast es noch nicht rausgekriegt, verstanden oder wahrhaben wollen. 😉

Schau dir an, was du hast. Ist vielleicht unter all diesen Kreationen, diesen Momentaufnahmen aus deinen kreativen Phasen, bereits ein Song vorhanden? Am besten krame als aller erstes in deinem Kopf und Herzen. Erinnerst du dich an eine Session, an einen Moment, wo du etwas geschrieben hast, das dir gefallen hat? Und ist diese Kreation vielleicht schon ein fertiger Song.

Wenn er es nicht ist, entscheide, dass er das bald ist. Und dann denk null komma null und bringe ihn in „irgendeine“ Form. Wirklich „irgendeine“. Denn Ziel ist es, dass du deinen ersten Song hast und den hast du, wenn du sagst, dass du ihn hast.

Wenn du jetzt sagst „Ja, aber -“ und Gründe findest, warum dieser Song noch nicht und auch nicht bald fertig gestellt sein kann, dann denk daran: Du schreibst sowieso viele Songs auf deinem Weg. Und Ziel der Übung ist ein Gefühl dafür zu kriegen, dass Songs fertig sein können.

Denn wenn ein Song fertig ist, hast du die Chance, dich besonders dafür zu feiern, einen ersten oder nächsten Song zu haben. Und das unabhängig davon, ob du diesen direkt präsentieren oder für dich behalten möchtest.

Konkret in die Umsetzung

Bewerte den aktuellen Stand: Höre dir deinen Song-Entwurf an und frage dich selbst: Fühlt es sich bereits wie ein kompletter Song an? Was fehlt ihm noch?

Verstehe deine Intention: Überlege, warum du diesen Song geschrieben hast. Welche Emotionen oder Botschaften wolltest du vermitteln? Dies kann dir helfen, den Fokus des Liedes zu klären und zu entscheiden, welche Teile eventuell überarbeitet oder ergänzt werden müssen.

Vermeide Perfektionismus: Es ist leicht, sich in dem Gedanken zu verfangen, dass ein Song noch „etwas“ braucht. Aber oft ist das, was wir bereits haben, genug. Es ist wichtig zu erkennen, dass nicht jeder Song perfekt sein muss und dass „fertig“ subjektiv ist.

Finde den Mut zur Entscheidung: Wenn du feststellst, dass der Song bereits alles hat, was er braucht, dann akzeptiere das und erkläre ihn für fertig. Wenn du das Gefühl hast, dass noch etwas fehlt, versuche herauszufinden, was das genau ist und setze dem Song schlichtweg die Krone auf.

Ansatz 5: Phantasiesprache oder einfache Sätze nutzen

Es gibt Momente, in denen Worte enden und du trotzdem einen Song schreiben möchtest. Hier mach dich frei. Konzentriere dich auf den Klang. Nutze eine Phantasiesprache oder schnapp dir ein paar einfache Sätze aus deinem Journal oder aus dem Allgemeingut einfacher Sätze. Wie zum Beispiel „Ich bin für dich da“ oder „Ich liebe dich“ oder „Es tut gut, dass du da bist“. Irgendetwas griffiges oder Abgefahrenes. Beide Richtungen können dich entspannen.

Und natürlich gilt das auch für englische Texte.

Dieser Ansatz ist klangbasiert. Er bietet die Möglichkeit, sich von Worten zu befreien und einfach die Energie der Musik sprechen zu lassen. Du kannst dich rein auf dein musikalisches Gefühl konzentrieren. Stell dir vor, wie befreiend das sein kann, in Momenten, wo die Dinge die dir passieren, einfach nicht in Worte gepackt werdenwollen.

Konkret in die Umsetzung

Phantsiesprache: Statt traditioneller Lyrics nutze Töne, Silben oder improvisierte Wörter, um eine Melodie oder einen Rhythmus zu schaffen. Es geht hierbei um den Klang und das Gefühl, nicht um die konkrete Bedeutung.

Brabbeln: Ähnlich wie bei der Phantasiesprache nutze einfach freie Vokale und Töne, um eine Melodie oder einen Rhythmus zu finden. Befrei dich von Sinn und Zweck und mach einfach Quatsch.

Verwende einen wiederkehrenden Satz: Wähle einen Satz oder ein Mantra, das für dich bedeutungsvoll ist, und baue darauf auf. Das ist dein Ankerpunkt um den du immer wieder kreist. Das ist besonders wirkungsvoll, wenn du hier einen Satz verwendest, der dir wirklich etwas bedeutet, oder bei dem du rausfinden möchtest, was er dir bedeutet. Zum Beispiel: „Ich mag meinen Nachbarn.“ 😉

Experimentiere mit Kitsch: Manchmal können einfache, gefühlvolle Sätze – auch wenn sie klischeehaft erscheinen mögen – sehr kraftvoll sein. Phrasen wie „Ich bin für dich da“ oder „Ich halte deine Hand“ können, wenn sie in den richtigen Kontext gesetzt werden, emotionale Resonanz erzeugen.

Fazit

Song schreiben ist eine erfüllende Reise. Dieser Blogartikel hat dir fünf Ansätze geliefert, wie du einen neuen oder sogar deinen ersten Song findest und das rasend schnell. Die Idee dahinter ist, dass bereits alles in dir vorhanden ist und ein Anstoß dich schon ans Ziel führt. Denn wenn du erstmal losgelegt und entschieden hast, genau mit diesem oder jenen Ansatz jetzt einen Song zu schreiben, dann machst du das auch.

Ziel der Übung ist, dass du ein Werk in Händen und Ohren hältst, auf das du stolz sein kannst und das dir das Gefühl gibt, etwas Schönes für dich getan zu haben. Denn eines ist wichtig: es ist immer für dich. Für deine Weiterentwicklung, dein Potential dein Leben.

Und was danach kommt: das Zeigen deiner Werke vor anderen oder das Albumaufnehmen. Das sind Dinge, die du, wenn du erstmal im Schreibeprozess mit einem guten Gefühl angekommen bist, immer noch entscheiden kannst. Aber in erster Linie, ist das Songwriting für dich da und darf sogar für immer nur für dich da sein. Wenn du das willst.

Ich weiß zwar, dass jede Musikerin mal an den Punkt kommt, wo sie sich so sicher und gut mit ihrer Musik fühlt, dass sie den Moment identifizieren wird können, in dem sie sich zeigen will. Aber don’t think about that. Es kommt nur das zu dir, was jetzt an der Reihe ist.

Hat dich dieser Blogartikel ins Schreiben gebracht?

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